Content Marketing vs. SEO

Die Studie „Content Marketing online in Europe to 2020“ von Yahoo und Enders Analysis
kommt schon Anfang Juli diesen Jahres zu dem Ergebnis, dass sich die Ausgaben für Content Marketing in Deutschland innerhalb der nächsten 4 Jahre auf 413 Milliarden Euro belaufen werden. Außerdem zeigt die Studie, dass Content Marketing und Native Advertising bis 2020 64 Prozent des Paid-Media-Budgets für mobile Endgeräte ausmachen werden. Das entspricht einem Wert von 10 Milliarden Euro.

“Der Anstieg von Content-Marketing spiegelt das Nutzungsverhalten des heutigen Konsumenten wider. Zusätzlich ergibt sich dadurch eine Chance für Publisher, Werbetreibende und Urheber. Denn kreativer und fesselnder Content ist die Voraussetzung für Erfolg. Gekoppelt mit einer zielgerichteten und skalierbaren Lösung wie Native Advertising, wird das Potenzial für besseres Zielgruppen-Engagement und -Conversion ausgeschöpft.“ sagt Nick Hugh, VP EMEA Yahoo

Ersetzt Content Marketing das SEO?

Angesichts dieser beeindruckenden Zahlen scheint die digital Branche umzuschwenken. War SEO vor ein paar Jahren noch der letzte Schrei, so setzt man heute eher auf Content-Marketing. Viele Agenturen richten sich neu aus und versuchen auf den Content-Marketing Zug mit auf zu springen. Oft unter Vernachlässigung der SEO-Abteilung. Diese wehren sich und erklären das Content Marketing zu einer Blase, die recht bald wieder platzen wird.
Wer hat nun Recht, die Content Manager oder die SEOler?

Um diese Frage zu beantworten sollte man sich kurz noch einmal vor Augen führen, wie sich SEO und Content Marketing unterscheiden und wo es gemeinsame Synergieeffekte gibt.

Die Unterschiede

Der technische Bereich des SEO spielt für das Content Marketing nur eine untergeordnete Rolle, wie z.B. bei:

  • URL-Optimierung
  • Verwendung von Canonical Tags
  • 301-Weiterleitung
  • Ladegeschwindigkeit optimieren
  • http Header verändern
  • Reduzieren von überflüssigen Code-Schnipseln,
  • Löschen von nicht mehr benötigten Trackingcodes,
  • Komprimieren von Inhalten
  • mobile Optimierung
  • Vermeidung von Broken Links
  • Steuerung von Bots
  • Optimierung für Rich Snippets
  • Umstellen der Website auf https

Auf der anderen Seite hat das Verlängern von Content-Marketing-Kampagnen z.B in Printveröffentlichungen keinen Einfluss auf die SEO.
Dies Beispiele zeigen deutlich, dass man das Eine nicht durch das Andere ersetzen kann.Gerade das technische SEO ist ein absolutes „must have“ für jeden Werbetreibenden der sich im digitalen Bereich bewegt (gibt es denn noch welche die das nichts tun?)

Dieselbe Person, aber unterschiedliche Persönlichkeiten

Marketing-Guru Neil Patel erklärt dazu auf seinem Blog (NeilPatel-Blog), dass seiner Meinung nach beide Disziplinen nur zwei unterschiedliche Persönlichkeiten ein und der selben Person seien. „SEO and content marketing are actually two personalities of the same person“ Neil Patel Für Ihn sind Content Marketer im engeren Sinne auch Suchmaschinenoptimierer und umgekehrt. Ohne erfolgreiche SEO-Strategie, kein erfolgreiches Content Marketing und andersherum. Content Marketing braucht SEO, um wirksam zu sein, denn der Content muss gefunden werden und SEO schafft die Rahmenbedingungen dafür. Denn ohne SEO bringt auch der relevanteste Inhalt nicht. Das ist wie das Rufen in der Wüste. Niemand ist da, der antworten könnte. Erst an den vielbesuchten Oasen findet das relevante Angebot das geneigte Ohr. Guter, weil relevanter, Content sorgt dafür dass, das Angebot im Gewirr der Stimmen nicht untergeht. Zusammengefasst lassen sich SEO und Content Marketing so erklären: SEO ist technischer und spezifischer, Content Marketing hingegen ist breit gefächert und ganzheitlich.

Guter Content sorgt inzwischen für eine bessere SEO-Optimierung.

SEO braucht Content, den ohne Inhalte kann auch keine Optimierung für die Suchmaschinen vorgenommen werden. Das Content Marketing liefert die Inhalte mit denen die SEOs arbeiten können. SEO hingegen gibt die Keywords vor, auf denen die Inhalte des Content Marketings beruhen. Wenn auch der Bereich des SEO-Backlinkaufbaus nicht mehr so stark bei den Rankenfaktoren von Google berücksichtigt wird, wie noch vorhin paar Jahren, so ist der positive Rankingeffekt immer noch nachzuweisen. Starker Content hilft dabei den organischen Linkaufbau auszubauen. Denn je relevanter der Content ist, um so eher wird darauf verwiesen werden. Durch SEO-Maßnahmen werden die User Experience einer Website grade im mobile Bereich aufgewertet. Dadurch wird es dem User ermöglicht mit dem Content in Kontakt zu kommen und auf angenehme Art zu konsumieren, Content Marketing sorgt optimaler weise für eine länge Verweildauer und höhere Interaktion. Wenn Content Marketing regelmäßig frische Inhalte produziert, sorgt dies auch für ein höheres Ranking in den SERPs. Content Marketing soll also eher Bedürfnisse „wecken“ und SEO eher Bedürfnisse „decken“.

Gemeinsames nutzen von Content Marketing und SEO

Wenn wir z.B. einen Onlineshop für Möbel wie porta.de betreiben, indem sehr populäre Produkte vertrieben werden, ist es grade aus SEO-Perspektive sinnvoll, auf die Produktdetails mit relevanten Content einzugehen. Je besser die Beschreibungen in Form von Text zu einem Produkt existieren, desto besser können wir es verkaufen. Wenn dann dieser Content auch für SEO taugt, dann kann das Produkt in dem Shop zusätzlich dafür sorgen, Traffic über die Suchmaschinen zu generieren. Das ist Content für SEO. Genau so kann man mit Content Marketing zu einem Thema spannende Inhalte schaffen, welche auch etwas für SEO bringen werden, zum Beispiel zum Thema „Was brauche ich für meine erste eigene Wohnung“ als Blogbeitrag unter Berücksichtigung einer WDF/IFD Analyse . Unsere Maxime für relevanter Content ist in diesem Fall keine Textwüsten zu produzieren (wie früher bei Zalando, die unendlich langweilige Texte über grüne Schuhe verfasst haben, nur um zu diesem Thema Traffic genierst zu bekommen) sondern dem Leser die bestmögliche Antwort liefern, die er im Internet zu seiner Suchanfrage finden kann.

Unser Fazit

Content Marketing wird also nicht das SEO ablösen, sondern stellt eine weitere Möglichkeit dar, mit dem Kunden in Kontakt zu treten. Dazu ist es absolut notwenig, sich in beiden Bereichen Expertenwissen angeeignet zu haben, um die Synergieeffekte voll nutzen zu können. Starker Content wird bei einer klassischen Kreativagentur aus Berlin, wie lawinenstift, schon seit Anbeginn an produziert, ist quasi das Kerngeschäft einer Werbeagentur. Wenn es um das technischen Know-how einer Online Marketing Agentur erweitert wird, wie es lawinenstift auch schon seit einigen Jahren macht, kann man sich als Kunde schon mal auf ein großes Stück vom 413 Milliarden Content Marketing Kuchen freuen.